Heuljammerstöhn!

Heute ist das Leben nicht so schick. Das Wetter ist zwar wesentlich erträglicher, aber der superheiße Tag gestern steckt noch im Körper. Nicht nur ich bin bis weit nach Mitternacht herumgegeistert.
Heute Morgen wollte ich das verhaltene Wetter nutzen, um nun endlich mal meinen Liegeplatz auf dem Balkon zu verlassen und wieder in die Welt zu gehen.
Ich bin zum Markt getrabt, um Zutaten für Salade Nicoise zu holen, morgen ist schließlich alljährliches Patentanwältesommerfest. Dort wird von mir mindestens eine Schüssel Futter verlangt, um das sich alle reißen. (Ganz uneitel ;), das hat sich einfach so eingebürgert, meine Kuchen und Salate sind immer der Hit.)
Vergiß es Baby! Schon als ich mit leerem Rucksack über die Brücke zur Ankerklause schlich, sah ich Sterne und habe überlegt, ob es überlebenswichtig ist, vor dem Umkippen laut: „Ich bin nicht betrunken oder auf Entzug“ zu rufen, damit man nicht liegengelassen wird. Die Frage ist nur, ob die Umstehenden so viel Deutsch verstehen. Und dann habe ich mich für die undramatischste Lösung entschieden: fünf Minuten hinsetzen. Gleich neben die Zigeuneromas. Hätte mir noch gefehlt, daß mir jemand 20 Cent zusteckt.
Das Fest morgen kann ich ohnehin knicken, dazu reicht die Kraft noch nicht (seit 14 Jahren das erste Mal nicht dabei, das ist hart!).
Ich habe also die Bohnen beim Händler gelassen, mein Geld für Kirschen und Blumen ausgegeben und bin gaaanz vorsichtig zurückgeschlichen.
Überhaupt falle ich derzeit fürchterlich vom Fleische. Ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal die Rippen überm Busenansatz sehen konnte. Ich habe einfach keinen Appetit. Fisch? Nä! Käse? Weißnich! Fenschelsalami? Hmpf! Nicht mal Schokolade schmeckt mir, das ist ein sehr ernstes Symptom.
Zudem habe ich die letzten 14 Tage weder geraucht, noch Alkohol getrunken. Wenn ich nicht aufpasse, dann schnappen mich die Jungs vom Ratzinger und erklären mich für heilig.
Letzte Woche sind hier die Freunde rumgesprungen und haben gekocht, da konnte ich immer mal mitpicken. Jetzt sind sie in alle Winde verstreut. Der Mann mit dem B ist mit seinen Prinzessinnen unterwegs nach Frankreich. La Primavera empfängt gerade 10 Leute auf ihrem Landsitz. Der Liebste ist irgendwo zwischen Italien und München verschollen. Und der Verfressenste in meiner Korona ist derzeit auf gesellschaftlichem Askesetrip.
Mama! Kartoffelbrei mit Buletten könnten mich wieder zu Kräften bringen. Nur Mama findet den Weg nach XBerg nicht. Ist schließlich Westen.

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