Requiem für das Haus am See

Am Anfang waren ein Paar Zeilen:
„Kindheit im Haus am See.
Die Straße roch nach Nebel
und gebackenem Brot.“
Die Urkonstellation. Großvater und Großmutter, die Admiralin und der erste Mann.
Dann die sieben Jahre, in denen ich selbst versucht habe, den alten Zustand zu rekonstruieren. Die Verabredungen mit Frau Mond auf dem Steg. Flüssiges Silber. Der Rausch der Eiskristalle. Die pastellfarbenen Tage. Die Sommermorgen mit Nebel und Fischgeruch. Es war alles da. Es war alles wieder da und stärker akzentuiert als früher.
Dann habe ich es verloren, das Paradies. Mit der falschen Entscheidung, der falschen Perspektive oder einfach, weil die Zeit abgelaufen war. Oder weil es auf die Dauer nicht funktioniert, die Vergangenheit nachzubauen.
Dann die Provisorien. Ein Rattenloch mit Erdperspektive und eine Plastikschachtel mit Blick in den Himmel.
Und nun wieder das Angebot. Das Licht stimmt. Die Grüntöne stimmen. Die Bildausschnitte stimmen. Der Preis? Zusammensein mit zwei Menschen, 15 Jahre älter. Erziehungsberechtigte, Eltern, Wahlverwandte?
Was hat die Stunde geschlagen? Ich weiß es nicht.

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