Dolce far niente

Ein Traum. Ein Hotel, besser ein monumental-maurisch-moderner Palast, braune und weiße Steine, sparsam Gold, mitunter Blau und Schwarz, Brunnen, Terrassen, eine Halle so groß wie ein Fußballfeld. Meerpanorama, eingeleitet von weitläufigen Pools mit Schachbrettfliesen. Der Blick nach hinten geht in die Parklandschaften der Golfplätze. Eine kleine Welt, die, eingefaßt von den Bettenburgen der türkischen Riviera, plötzlich ganz selbstverständlich osmanische Lebensart ermöglicht.
Und wir fast allein. Es ist wie der Kindheitstraum, einmal nachts im Kaufhaus eingeschlossen zu sein.
Das Personal geht mit suchendem Blick durch die Räume: wem kann man helfen? Wer braucht etwas? Es sind insgesamt vielleicht 20 Leute, denen sie ihre Fürsorge angedeihen lassen können.
Nichtstun, bevor das Arbeitsjahr wieder beginnt. Über einen Golfplatz spazieren und wissen, daß ich nicht spielen und somit auch nicht gewinnen will/muß.
Nach dem Frühstück wieder ins Bett gehen. Dort erwartet werden.
Oder ein himmlischer Nachmittagsschlaf. Dafür in der Nacht kein Ende finden, herumstreunen, noch einen Film ansehen. Massagetermie halten, das Frühstück am Buffet zusammenstellen, schwere Arbeit das.
Nun, morgen ist Schluß damit und übermorgen beginnt der Ernst des Lebens wieder.

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