Einspruch, Euer Ehren

Elviras Hang zum Kitsch ist stadtbekannt, aber das, was sie gestern hier veröffentlicht hat, hat auf mich die gleiche Wirkung wie ein Roman von Marion Zimmer Bradley: Würgereiz.
Eine schöne Vorstellung, Hamlet und Laertes/Ophelia aus dem letzten Kampf in die Paarung zu schicken. SchwesteristBruderistBruderistSchwester. Ist das eine frühe Vorwegnahme der Kombination Michael & LaToya Jackson? Uns entgeht ein Monolog. (Man erinnere sich: „Der Rest ist Schweigen.“) Und uns entgeht der Schauder des Schlachtens ohne Sinn. Vergiftetes Rapier gegen vergifteten Wein.
Die Sache mit einem Paar enden zu lassen, das abhaut, um es einfach mal miteinander zu versuchen, ist müde. Sogar fahrlässig.
Mädel, hast du es immer noch nicht begriffen?
„Die Frau ist die Provinz des Mannes“ (lt. Heiner Müller). Sie wird erobert, erhalten, verteidigt, vorgezeigt und dient zur Belustigung oder Ausbeute.
Mehr nicht.

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Hamlet Happy Ending

King.

Set me the Stopes of wine vpon that Table:
If Hamlet giue the first, or second hit,
Or quit in answer of the third exchange,
Let all the Battlements their Ordinance fire, [3730]
The King shal drinke to Hamlets better breath,
And in the Cup an vnion shal he throw
Richer then that, which foure successiue Kings
In Denmarkes Crowne haue worne.
Giue me the Cups,
And let the Kettle to the Trumpets speake,
The Trumpet to the Cannoneer without,
The Cannons to the Heauens, the Heauen to Earth,
Now the King drinkes to Hamlet. Come, begin,
And you the Iudges beare a wary eye. [3740]

Ham.
Come on sir.

Laer.
Come on sir.

(They play.)

Ham.
One.

Laer.
No.

Ham.
Iudgement.

Osr.
A hit, a very palpable hit.

Laer.
Well: againe.

King.
Stay, giue me drinke.
Hamlet, this Pearle is thine,
Here’s to thy health. Giue him the cup, [3750]

(Trumpets sound, and shot goes off.)

Touché. Trompeten. Schüsse. CUT

Wir springen ins Paralleluniversum. Atmosphärenwechsel. Die Bild/Tonspur wie ein Videoclip von Chris Cunningham oder wie Heiner Müllers Monolog des Mannes im Fahrstuhl.

Hamlet hat den vergifteteten Kelch in der Hand. Zögert und gießt ihn aus, mit einem langen Blick auf seine Mutter. Dann wirft er ihn fort, in Richtung des Königs. Er öffnet das Visier. Das Rapier gesenkt, tritt er auf Laertes zu, der seine Waffe auf den Steinboden fallen läßt. Schrilles Klirren. Nachhall. Hamlets Schritte auf Laertes verzögern sich zu Slow Motion.
Laertes hebt die Hand. Eine Geste? Nein, er nimmt den Helm vom Kopf. Auch der Helm fällt, es klirrt ein zweites Mal.
Grossaufnahme Laertes. Der Bruder ist die Schwester, die Schwester ist der Bruder. Die ertränkte, längst zu Grabe getragene Ophelia in den Kleidern von Laertes. Abgetaucht, nun wieder aufgetaucht.
Laertes löst ihr Haar. Es wallt, rötlich-blond, ganz im Stil der Präraffaeliten. Hamlet lächelt.
Auch Hamlets Helm fällt zur Erde. springt, rollt, bleibt in der Pfütze ausgegossenen Weins liegen. Zoom auf die vergiftete Perle, die unheilvoll glänzt.
Großaufnahme Hamlet/Ophelia. Langer Filmkuß.
Dann gehen die beiden Hand in Hand aus der weit geöffneten Saaltür. Draußen eine unbekannte Winterlandschaft. Es schneit ein wenig.

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Dolce far niente

Ein Traum. Ein Hotel, besser ein monumental-maurisch-moderner Palast, braune und weiße Steine, sparsam Gold, mitunter Blau und Schwarz, Brunnen, Terrassen, eine Halle so groß wie ein Fußballfeld. Meerpanorama, eingeleitet von weitläufigen Pools mit Schachbrettfliesen. Der Blick nach hinten geht in die Parklandschaften der Golfplätze. Eine kleine Welt, die, eingefaßt von den Bettenburgen der türkischen Riviera, plötzlich ganz selbstverständlich osmanische Lebensart ermöglicht.
Und wir fast allein. Es ist wie der Kindheitstraum, einmal nachts im Kaufhaus eingeschlossen zu sein.
Das Personal geht mit suchendem Blick durch die Räume: wem kann man helfen? Wer braucht etwas? Es sind insgesamt vielleicht 20 Leute, denen sie ihre Fürsorge angedeihen lassen können.
Nichtstun, bevor das Arbeitsjahr wieder beginnt. Über einen Golfplatz spazieren und wissen, daß ich nicht spielen und somit auch nicht gewinnen will/muß.
Nach dem Frühstück wieder ins Bett gehen. Dort erwartet werden.
Oder ein himmlischer Nachmittagsschlaf. Dafür in der Nacht kein Ende finden, herumstreunen, noch einen Film ansehen. Massagetermie halten, das Frühstück am Buffet zusammenstellen, schwere Arbeit das.
Nun, morgen ist Schluß damit und übermorgen beginnt der Ernst des Lebens wieder.

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Das wars dann

Wieder mal ein Festtag, der sich völlig unauffällig gibt. Morgen ist 2006. Die letzten 6 Jahre haben für uns lebenstechnisch mindestens 10 bedeutet. (Wobei 2005 ja schon Erholung und Beruhigung brachte.) Für mich der Ärger mit H.B. in der Firma. Elvira und ihr Psycho, beide über Jahre ineinander verbissen, verschmolzen und die Trennung war eine schmerzhafte Operation, die mehr als 2 Jahre dauerte. Und die Operation, H.B. endgültig aus der Firma zu kriegen, ist scheinbar längst nicht vorbei. Immer noch zuckt etwas nach, kommen Konsequenzen von Inkonsequenzen zum Vorschein und rächt sich Unklarheit. Ok., damit habe ich eine Aufgabe für das nächste Jahr.
Hier sollen erst einmal noch Fotos kommen. Die letzten zwei Trips durch einsame Wälder.
Das war eine 40 km-Tour. Der Rückweg im Dunkeln und im Schneesturm.
7hills
Am nächsten Tag habe ich es noch einmal fotografiert, weil ich es sonst verdränge: hinter dem Berg mit dem Kreuzchen lagen noch drei weitere Berge und dahinter die Talsperre, um die wir gefahren sind. * Stolzsei *.
Und am Tag darauf hatte es Neuschnee satt. Von einer ganz eigenen Konsistenz, wie Puderzucker, den gibt es in Deutschland nicht. (Den Schnee natürlich!)
Und ich habe noch einmal darauf gedrängelt, daß wir die Crossloipe nehmen. Elvira wollte natürlich auf der Autobahn Ausschau nach netten Typen halten und dabei ein bißchen schön aussehen, aber vergiß es, Baby, hier wird Sport getrieben.
crossl2
Aufgabe auf dem Foto war, aufzusteigen und hinter dem Felsen weiterzufahren.
Auch über die Silvesterparty hat Elvira endlich eine Enscheidung fällen können. Sie hat lange geschwankt zwischen intimer Party mit einem alten Freund und dessen Freund und Frau mit Kochen und Film ansehen und der Party mit der Mädchengang.
Ich lauf ja immer kommentarlos mit. Da die beiden Herren Anwälte sind, hätte mch das schon interessiert, ich hätte sie ein bißchen ausfragen können.
Aber nun gehen wir zum Kochen, Kaffesatzlesen, Trinken, Kreischen, Männerlästern und vielleicht ziehen wir dann noch los zum Tanzen. Eine weise Entscheidung. Schließlich hatte Elvira in den letzten Tagen Partyabstinenz.

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Nordische Eigenheiten

* Schnee fällt nicht, weil zu kalt und zu windig (heute geschehen, Europa versinkt, Norwegen nicht)
* am Weihnachtsabend ruht der öffentliche Nahverkehr in der Hauptstadt zwischen 18 und 21 Uhr
* Zwischen Weihnachten und Neujahr schließen die Geschäfte um 18 Uhr (außer H&M, aber das gibts ja auch in Deutschland)
* in einer schicken Einkaufsmeile gibt es einen großen Laden für Gothic- und Death-Metal-Bedarf: Schmuck, Comics, Klamotten, Waffen, Spiele, geleitet von zwei freundlichen Fleischklopsen mit Kinnbart und langer Matte
* durch norwegischen Kaffee kann man durchsehen
* es gibt glutenfreie Pizza Yippieh!, sie kostet 18 Euro Argh!, ein Trost ist, daß die normale Pizza genauso teuer ist
* es gibt keine erkennbaren Singles, der norwegische Mann ist entweder Pubertist oder Familienvater, beim Anblick eines netten Typen, allein mit Hund unterwegs stoperte Elvira gleich über ihren eigenen Skistock, so geriet sie unter Flirtdruck (der Hund hatte tolle treue Augen, der Typ hat sich halb totgelacht)
* norwegische Männer sind recht uninteressant, Ausnahmen sind über 60 und seeeehr sportlich
* Frauen können allein unterwegs sein und werden nicht dämlich angebaggert (logische Folge aus den beiden vorhergehenden Punkten)
* Elchsalami schmeckt nach schnaufendem haarigen Vieh, also widerlich
* Elvira fehlt der MANN (ist das besonders? war doch in Spanien auch schon so)

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Herrgottnochmal!

Mist, gerade habe ich einen riesigen Artikel über das Geschlechterverhältnis in „Die Reifeprüfung“ gelöscht. Bin einfach auf die falsche Taste gekommen. Aber auf welche nur?
Ich habe keinen Bock, die Sache mühsam wieder aus meinen Hirnwindungen hervorzuziehen. Dann bleibt sie eben drin. Und ich werde demnächst nicht vergessen, immer wieder zwischenzuspeichern.
Auch der Bericht über den heutigen Tag ist weg. Nochmal Mist. Dafür gibt es zwei Fotos. Ein Blick auf den Fjord, irgendwie ist der schwer zu erwischen, weil immer etwas dazwischen ist. Und eine Talsperre.

stua

ofjord

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Grenztest

Nachdem Elvira gestern hier vom sex appeal von Elitesoldaten geschwafelt hat, hab ich heute testen dürfen, wie es denn mit ihrem Durchhaltevermögen aussieht. Sie hat gekniffen, hat sich heute morgen noch mal im Bett umgedreht und mich allein fahren lassen.
Da hab ich mir gedacht, auch nicht schlecht, dann muß ich nicht ständig wegen Kleinigkeiten warten: Mütze richten, Sonnenbrille suchen, Lipgloss und Sonnencreme (alternativ: Handcreme) benutzen, Pipi machen („Paßt du auch auf, daß keiner kuckt???“) etc.
Ich hatte mir gestern schon eine schöne Strecke ausgekuckt, die habe ich dann mit ein paar Schwierigkeitsgraden gewürzt. Bevor ich mich endgültig auf den Weg zu der Hütte gemacht habe, die 9 km im Hinterland lag, habe ich noch ein paar kleine Haken auf dem Terrain von gestern geschlagen. Crossloipen! Für alle, die es nicht wissen, das sind die kleinen Wege seitab von den breitgespurten Langaufautobahnen. Durch den Wald, über Hügel, über Bäche oder an ihnen entlang, diese Strecken sind nicht mehr per Fahrzeug gespurt, sondern von ein paar Spinnern eingefahren. Wenn ich mich auskenne, bin ich auch ganz gern die Spinnerin, die die erste Spur zieht.
Gegen halb 2 habe ich mich dann erst auf den Weg zu dieser Hütte gemacht. Und dann wurde es anspruchsvoll. Sehr eng und steil, wenig Schnee, immer mal kamen die Steine zum Vorschein, mitten in Schußabfahrten, bei denen ich sowieso schon gebetet habe. Pünktlich um 3 Uhr ging die Sonne unter, da trank ich in der Hütte gerade meinen letzten Schluck Kakao.
Kein Problem sagte ich mir, für den Rückweg nehme ich eine andere Strecke. Ich hatte gut 1 1/2 Stunden Dämmerlicht, bis ich dringend wieder in beleuchtete Regionen kommen mußte. Ich machte mich auf den Weg. Wieder Crossloipen! Die Euphorie vom Mittag wollte sich allerdings nicht wieder einstellen. Ich habe den Spinner verflucht, der diese Spur gezogen hatte, weil er nämlich an einem Steilufer wieder umgekehrt war. Also bin ich auch wieder zurück- gefahren wäre gut – gestiegen, teilweise gelaufen, im Tiefschnee ohne Schneegamaschen. Argh!
Es wurde immer dunkler, die Schußabfahrten mußte ich jetzt nehmen, ohne die Steine zu sehen, die blank lagen. Gott sei Dank kam mir niemand mehr entgegen. Überhaupt war ich ganz froh, ohne Publikum unterwegs zu sein: fluchend, mit mir selbst redend, die Nase hochziehend und nicht mehr so hundertprozentig sicher auf den Beinen vor Erschöpfung. Wenn mich Leute getroffen hätten, wäre ich wahrscheinlich ganz schnell wieder in Oslo gewesen. Nur nicht im Hotel. Eher in der Nervenheilanstalt.
Dann kamen die beleuchteten Loipen und es waren kaum noch 4 km bis zu meiner Bahnstation. Bergauf natürlich.
Beim Hochsteigen habe ich mir geschworen, daß ich es morgen gaaanz langsam angehen werde. Vielleicht ein Museumstag, vielleicht Shopping. (Also alles das anschauen, was in Norwegen zu teuer ist. Elvira braucht schließlich noch ein paar Mäuse für ihren Urlaub mit dem MANN.)
Als ich dann im Zug saß, war der Moment aber schon wieder vorbei. Morgen geht es wieder weiter. Vielleicht nicht ganz so heftig…
Und Fotos gibt es nicht. Nur Bäume, Schnee und Himmel sind zu langweilig.

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Gewagte These

Mädchen wie ich brauchen ja immer eine kleine Sehnsucht. John Lennon ist leider schon eine Weile tot und mir war er sowieso zu hippiemäßig spinnert. Alain Delon ist ein selbstzufriedener fetter alter Sack geworden. Jeff Martin werde ich mit The Tea Party wohl kaum noch zu sehen bekommen, 6 oder 7 abgesagte Konzerte in Kanada, das sieht nach Auflösung aus.
James Blunt. Angenehm unprätentiös, ohne Geniekoller. Nett, aber weiß sehr genau, was er will. Und daß er es ohne große Show erreichen kann.
Aber jetzt mal kurz eine Randbemerkung. Ich höre Netzradio, weil das Internet hier so schnell ist, daß es einen Kondensstreifen macht. Und mein Tipp für alle, denen von „Last Christmas“ von Wham! schon kotzübel ist: Weihnachtssoul auf Classic Soul Network .
Zurück zu James Blunt. Seine Musik ist jenseits von gestylten Boybandprodukten. So authentisch, daß sie peinlich werden könnte. Softies, die einen Seelenstriptease hinlegen, gibt es genug. Ich habe mich gewundert, wie er diese Gratwanderung erfolgreich hinbekommt. Und dann habe ich ein paar Hintergrundinformationen gelesen. Kommt aus einer Soldatenfamilie. Eine militärische Laufbahn war klar. Er hat mit 16 den Flugschein gemacht, ist nach der Schule sofort auf die Militärakademie gegangen. War in der Leibgarde der Königin und mit 23 jüngster englischer Führungsoffizier im Kosovo. Und mit Mitte 20 hat er sich dann gesagt, das reicht mit der Uniform, jetzt macht er nur noch Musik. Hammer. Mit 23 überlegen deutsche Wehrdienstverweigerer gerade mal, ob sie denn in Berlin oder Göttingen Psychologie studieren wollen.
Und jetzt kommt meine gewagte These: Vielleicht schadet das Militär Männern doch nicht so, wie immer behauptet wird. Oder mal eine deutliche Elvira-Ansage: Wer mich nachhaltig beeindrucken will, muß gedient haben und wissen, wie man eine Waffe anfaßt. Oh oh, das Geheul, das das auslösen wird. Als ich jünger war, war Pazifismus seelisch überlebenswichtig. Schließlich gehöre ich noch zur Generation Wehrunterricht in der DDR. Aber mittlerweile sehe ich, daß das Militär für Männer eine Reifeinstanz ist, die keine Zivitätigkeit ersetzen kann. (Und wenn Mann hinterher weiß, was er nicht will!) So wie Kinderkriegen für Frauen durch nichts kompensiert werden kann.
Vielleicht kommt jetzt meine frühkindliche Prägung durch, als Kind habe ich Militärparaden über alles geliebt. Und mein Großvater in Uniform, der kam gleich nach Gott. Also, Absolution, ich kann nichts dafür!

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Sport ist Mord

Elvira verläßt das Bett heute abend nicht mehr, ich habe mich wenigstens bis zum Sofa schleppen können. Meine Finger fühlen sich an, wie mit Wasser gefüllte Gummihandschuhe und ich habe das Gefühl, meine Lendenwirbel haben heimlich die Plätze getauscht. Elvira jammert, daß ihre Kniegelenke schmerzen und die linke Schulter dazu.
Wir haben es heute vielleicht ein wenig übertrieben, aber es war so schön. Wir konnten garnicht aufhören. Und noch eine 3,5 km Schleife und schau, bis dahin sind es nur 4 km und so kamen 25 zusammen in dreieinhalb Stunden, mit einer Kaffeepause.
Daß Skifahren in Oslo so easy sein kann, hätte ich mir nicht träumen lassen. Als wir heute morgen mit unseren antiquierten Skiern Richtung Bahn loszogen, hatte ich noch die Befürchtung, wir werden blöd angegrinst und weil es gar keinen Schnee gibt und weil nur Touris in die Bahn steigen mit den Skiern, weil das immer in den Reiseführern steht. Weit gefehlt. Auf den 250m vom Hotel zur Bahnstation waren wir schon eine kleine Karawane. Alle mit ihren Skiern, Stöcken und Pudelmützen, zwei ganz harte Jungs hatten sogar riesige Rucksäcke dabei für eine Hüttentour.
Und die Bahn fährt nicht nur zum Holmenkollen (da steigen nur die Japaner mit ihren Fotoapparaten aus) sondern den ganzen Berg nach oben. Und oben geht man dann drei Schritte beiseite, schnallt die Skier an und ist mittendrin. Der Schnee ist so lala, aber ausreichend, übermorgen soll es neuen geben. Und es ist wirklich so wie Spazierengehen. Andauernd kommen einem norwegische Familien entgegen, von der Oma bis zum Kleinkind auf Skiern. Meist werden sie von einem euphorisch vorausrasenden Hund angekündigt.
Ich habe Lust, morgen noch ein paar Kilometer draufzupacken. Heute sind wir erst so spät losgefahren, too much Wodka, sage ich nur in Elviras Richtung (sie grinst frech, zeigt auf mich und sagt „Selber!“). Wenn wir es morgen eine Stunde eher schaffen, in die Spur zu kommen, das wäre gut. Ich habe so gar keine Lust, für die unbeleuchteten Streckenteile die Kopflampe mitzuschleppen.
Pläne, Pläne, Pläne. ES ist aber auch das sinnvollste, was man hier tun kann. In der Hotelbar unten kostet ein Caipi 15 € und das ist leider repräsentativ. Der Kaffee auf der Skihütte ist erschwinglich, auch wenn man durchkucken kann.
Gestern nacht gab es noch ein kleines Ereignis. Ich war längst auf dem Sofa eingeschlafen, da wurde Elvira vom MANN mit seinen Mädels und einem Weihnachtslied geweckt. Und kurz darauf sind wir noch einmal losgezogen, weil Musik vom Schloß kam. Ein kleines Weihnachtsständchen für den König und Feuerwerk. Leider war schon Schluß, als wir ganz nahe waren, den König haben wir nicht mehr gesehen, der hatte wohl schon kalte .Füße bekommen

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Bei-Trag

Nur damit das Weihnachtsmenü nicht in Vergessenheit gerät:
Krabbensalat mit Avocado
Sushi
Mango Chicken
Käse
Süssigkeiten wohl eher nicht, davon gab es heute schon genug
Dazu Wodka. Jane konnte es sich doch nicht verkneifen, eine Flasche zu kaufen.
Jane hat vorhin gesungen. Ja, das klang ganz manierlich. Und nachher laufen wir noch einmal durch die Stadt, mal sehen, was passiert. Diesmal aber mit wärmeren Hosen.
nortod3
Überhaupt vermisse ich mein halbes Dutzend pudelwarmer knielanger Unterhosen. Sollte ich die im Sommer alle weggegeben haben?

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