Alles nur geklaut 3

…So when you attracted to the ocean… something deep in your memories is ingraned. That’s what happens when you go to the lake and to the river, to a swimmingpool – or if you can not go anywhere, then just sitting under your shower. The falling water on you stirs the memories in the body. The body feels relaxed, happy. The body feels nourished, rooted, centered. Enjoy all these things, these are beautiful things – I’m not against them, I’m all for them. But my metaphor has some other meaning. When I say „melt“ I mean love. Create as much love heat in you as possible. Only that can melt you. When I say „become water“ I mean become a flow – don’t remain stagnant. Move, and move like water…
Osho, gefunden von GI Jane

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Unbeständig und Kühl

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Surfpoesie

Ich experimentiere. Telefonate mit einem Menschen, den ich sonst nicht kenne, mit dem mich wenig verbindet. Abgesehen davon, daß wir beide auf der Suche sind.
Sich noch nie gesehen zu haben – abgesehen von schlechten Fotos – erhöht die Spannung, aber auch die Gefahr unhaltbarer Projektionen.
Er hat es lustvolles Stochern im Nebel genannt. Und bricht immer wieder in Klagen darüber aus, fehlzutreten, auf Widerstand zu stoßen, ins Leere zu greifen oder den idealen Moment vom letzten Mal nicht wiederzufinden.
Ich halte es mit den Surfern. Auf dem Board im Wasser treiben, am Sog des Wassers die kommende Welle spüren. Ihre Geschwindigkeit aufnehmen, aufsteigen. Sie dann zu reiten, ist ein Versuch mit offenem Ausgang. Alles ist möglich. Der Rausch, sich mit der Energie des Wassers über die Welt zu erheben oder der ersehnte und gefahrvolle Moment absoluter Intimität in einem Wassertunnel. Wahrscheinlicher sind abgebrochene Versuche und Stürze. Todesangst gar, wenn die brechende Welle den kleinen Menschen auf den Grund prügelt. Und noch wahrscheinlicher ist das: Naja, war ok. und die Überlegung, vielleicht den Strand zu wechseln. Denn genau die Strände, an denen wir nicht sind, haben die perfekteren Wellen. Sagt man.

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Das Ende vom Lied

Elvira macht Pause. Der Mann ist ihr zuletzt nur noch ausgewichen, Elvira war verzweifelt und dann hat sie ihm den Laden vor die Füße geschmissen. Zeitlich befristet zwar, aber doch mit ehrlicher Wut.
In ihrer Verliebtheit hatte sie sich auf Wolke 7 verstiegen wie eine Katze auf einem Baum. So langsam kommt sie wieder runter, Schritt für Schritt. Begreift, DER MANN ist vielleicht ein bißchen alt für sie, aber charmant und nett und vielleicht doch etwas für länger, wenn sie ihn nur nicht so unsäglich idealisieren würde.

Gerade komme ich mit ihr aus einer Kneipe im Friedrichshain. Nett, gut eingerichtet, gut geführt. Und mit uns am Tisch sitzend 2 weitere Leute in den 40ern, die nichts im Kühlschrank haben. Einer von der Frau verlassen, unglücklich in eine andere verliebt, eine, die nach 10 Jahren Eheleiden aufgebrochen ist und wir, die wir nicht mehr einkaufen, seit das Kind beim Freund wohnt.

Und ich habe mich auch verliebt, ob unglücklich oder nicht, das weiß ich noch nicht. ER ist dunkelgrün, klein, schnell, wenn man ihn besteigt , fällt man fast auf Straßenniveau und er heißt MG TF. Soll ich oder soll ich nicht. Meine Midlife Crisis rät mir zu.

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Grüße aus Absurdistan

Schleichwerbung allüberall. Oliver Kalkofe witzelt schon, daß selbst die Tagesschau Schleichwerbung für piefige Klamotten macht.
Nun geht die Angst bei den Machern von Fernsehserien um. Ärzte, die einst BMW gefahren sind, benutzen nun das Fahrrad, jede Schrift gut abgeklebt selbstverständlich. (O-Ton Regie: In meiner Folge gibt es keine Autos, ich bin doch nicht verrückt!)
Häuserfassaden, Menschenströme, Straßenverkehr: sanktioniert. Außendrehs finden in Kleingartensparten statt. Hier stehen nur Lauben und Bäume und es kommen keine Zufallspassanten vorbei und tragen womöglich eine Adidas-Tasche durchs Bild, kein Versicherungsschild blitzt an der Fassade…
Wenn das Schleichwerbungsverbot konsequent befolgt würde, müßten demnächst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nackte Darsteller in der Prärie an einem Feuer sitzen und über Belanglosigkeiten sprechen…

Und GI Jane versichert, keinen Pfenning für die Erwähnung von Markennamen bekommen zu haben

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Optionen

Party. Die bunteste Zeitung des Landes veranstaltet die entspanntesten Feste. Es geht um Einfaches: das richtige Outfit, die richtige Figur, die richtigen Bewunderer, genügend Kameras auf dem Leib und dann kann das Leben so einfach sein.
Junge Frauen ziehen alte Männer an, alte Frauen junge Männer. Fleisch geht zu Macht, Macht geht zu Fleisch.
Elvira hätte die Wahl, wenn sie sie haben wollte: Manshu – Halbasiate, Johnny – Rastafari, Chris – Surfer und dann noch ein aschblondes Cowgirl ohne Namen. Sie alle suchen. Elvira sucht eindeutig nicht. Sie tanzt sich die Seele aus dem Leib und schickt mich das eine und andere Mal nach Zigaretten und Champagner.
Ich hingegen verschrecke einen blassen, überarbeiteten wichtig-wichtig Mann mit meinem Händedruck und als ich ihm dann noch sage, daß meine Freunde mich GI Jane nennen, ergreift er die Flucht. Herrgott, können Männer Waschlappen sein.
Jane

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Alles nur geklaut 2

GUTE NACHT

Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh‘ ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh‘, –
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such‘ ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;
Die Liebe liebt das Wandern –
Gott hat sie so gemacht –
Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht!

Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad‘ um deine Ruh‘,
Sollst meinen Tritt nicht hören –
Sacht, sacht die Türe zu!
Schreib‘ im Vorübergehen
Ans Tor dir: Gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab‘ ich gedacht.

Wilhelm Müller, vertont von Franz Schubert
gefunden von Elvira

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Am Ende

EROS, der letzte Film von Michelangelo Antonioni. Für jeden, der nicht wahrhaben will, dass wir alle ein Ende finden werden, uns zu diesem Ende hin entwickeln, wie wir uns zu unserem Lebenszenit hin entwickelt haben: mit Hilflosigkeit, Suche, Fehlern, wahrscheinlich der schlechteste Film der Welt.
Für die, die es aushalten, dass ein 89jähriger, halbseitig gelähmter, halb blinder und sprachloser Mann seinen letzten Film an die Welt gegeben hat, ein schmerzhafter und schöner Abgesang. Ganz in der Art des Meisters, der uns mit seinem gnadenlosen Blick nie die Wahrheit erspart hat. Der uns unsere Wünsche und Sehnsüchte zeigte und sie in die Welt hinausschickte, wo sie langsam in der Sonne bleichten und im Wind des Lebens zerfielen.
Was ist geblieben? Kaum noch Auflösung, eher lebende Bilder, eine sehr statische Kamera. Bilder in der Art des frühen Picasso und Majoll (wird der so geschrieben?). Das Thema? Frauen. Nackt, mit Brüsten, Flanken und Schenkeln. Nicht jung, nicht sanft, nicht hingabevoll. Frauen in der Mitte des Lebens, fordernd, zänkisch, lüstern. Der Mann ist nur Werkzeug. Christopher Buchholz ist anwesend bei der Aufführung und erzählt vom Casting und den Dreharbeiten. Daß Antonioni von ihm eine Erektion verlangt hat und „real hard work“, um gleich darauf zu beruhigen: es sei nichts davon zu sehen. Er spielt nur das Instrument. Die Musik machen die Frauen.
Darauf also reduziert sich die Kunst eines alten Mannes, der dem Tod entgegengeht. Ein letzter Blick auf die Erotik und das, was einmal möglich war.
Es wäre interessant, zu wissen, was dereinst eine Regisseurin als letzte Arbeit einer sehr späten Phase präsentieren wird. Wird uns Kathryn Biegelow die Leben ihrer ungeborenen Kinder erzählen?
Die beiden anderen Filme, die dazu kamen, um den 20 Minuten dauernden Antonioni abendfüllend und marktfähig zu machen tragen zwar große Namen, sind aber nicht mehr als unterhaltsame, gut ausgestattete Fingerübungen. Stephen Soderbergs Equilibrium ist eine kleine Komödie im Stil der schwarzen Serie, die Robert Downey jr. einmal ganz anders zeigt. Wong Kar-Weis Manos präsentiert Gong Li als grausame Kokotte und übermittelt die wichtige Weisheit: Wenn du dir einen Mann hörig machen willst, dann greife ihm zwischen die Schenkel, streichele seinen Hintern, um dann, ohne abzusetzen, die Hand an den Mittelpunkt des Verlangens zu lenken und die Arbeit zu vollenden. Und wer nicht begriffen hat, wie es funktioniert, sehe sich den Film an.
GI Jane

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Was uns verbindet

Mein kleiner Mr. Big wartet nur auf ein Wort, eine Geste von mir. Ich behalte mir seit einem Jahr vor, zwar ab und zu Zeit mit ihm zu teilen, aber keine Emotionen. Sein Engagement schmeichelt meinem Ego, aber er ist kein Mann für mich. Der Instinkt hat mich von jeglicher Intimität mit ihm abgehalten. Sonst wäre ich verpflichtet. So fahre ich weiter auf der Einbahnstraße.
Ich wiederum warte auf die Geste vom Mann, der derzeit meine Gedanken füllt. Ich bin auf Empfang geschaltet. Gesendet wird spärlich, wenn auch zuverlässig und kalkulierbar. Meine Kapazitäten würden mehr erlauben. Würde ich es vertragen? In der Zeit, in der er um mich geworben hat, war ich auf dem Rückzug: Zu viel…ich weiß nicht…kann mich nicht positionieren… Für mich sind dann irgendwann die Würfel gefallen und seitdem befinde ich mich in der seltenen Position emotionaler Bedürftigkeit. Nicht gut das und doch scheinbar schicksalhaft.

Shakespeares Sommernachtstraum Lysander liebt Hermia, die wiederum… keine Ahnung, ich bekomme es nicht mehr zusammen. In der Verwirrung der Mittsommernacht fallen die sich versprochenen Paare auseinander und es bilden sich Ketten von Begehren und Flucht, Verlangen und Abstoßung. Wie Magnete, die sich umgepolt haben. Aus der Konstanz zweier Paare wird wüstes Gerenne.
Noch in Shakespeares Zeiten war Leidenschaft etwas Krankhaftes, Unproduktives, Störendes. Erst die deutsch-bürgerliche Romantik erklärte sie zum Ideal. Hölderlin und Diotima, was wäre passiert, wenn sie ein Paar geworden wären? Sehr viel weniger Gedichte, niemand mehr, der zu dem Turm pilgert, in dem der Irre seine letzten Jahre verbrachte. Dafür zerrissene Socken, Geldsorgen, Kindergeschrei etc. pp.
Die Romantik hat nicht nur die hochfliegenden Gefühle gebracht sondern auch die Verantwortung und die Freiheit, für wen wir uns entscheiden können. Jedes klare und entspannte JA beider Seiten entzieht uns die Gefühlsgrundlage und es ist selten, dass beide das gleiche wollen. Jedes ich würde dich wollen, wenn ich dich doch nur bekäme, das JA/NEIN, konserviert Gefühle für lange Zeit. Jedes JA/NA GUT trägt die Sollbruchstelle aller Kompromisse geprägt.
Warum haben wir Zeiten im Leben, wo es uns zu jemandem zieht, den wir nicht bekommen können (wollen?). Wollen wir um jeden Preis die Banalität, in die unsere Euphorie mündet, vermeiden? Warum haben wir Zeiten im Leben, in denen wir selbst nicht wollen, was wir bekommen könnten?
Bis der Tag kommt, an dem wir billigend in Kauf nehmen, dass wir gerade in eine endlos praktische, bodenständige Beziehung gehen, die weit jenseits des eigentlichen Liebespotentials ist. Unconditional surrender. Wir lassen uns schmeicheln von Zuneigung und Aufmerksamkeit, wir verlieben uns in Verliebtheit des anderen und damit in uns selbst.
Bis zum Erwachen und der Frage: Und ich, liebe ich ihn? Lasse ich mich wieder nur lieben? Dieser Mensch passt nicht zu mir und doch habe ich mich so an ihn gewöhnt.
Elvira

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How nice, I love it, really!

Filmparty. Tout München hat sich den Sommeranzug und das Blümchenkleid gegönnt. Man trägt auch mit 50 bauchfrei, heute sogar ohne vorher die Investition eines kosmetischen Eingriffes gemacht zu haben.
Der Einlaß: hinter mir eine Stimme, die Stütze eingeschaltet, daher drei Tick zu laut: „Hallooo! Das ist doch ….. (?)“ Zur Begleitung: „Er hat gerade einen Preis bekommen.“ Zum Angesprochenen: „Welcher Preis war das noch mal?“ Verhaltene Antwort: „Der TV Movie Award.“ Schmetternde Reaktion: „Mensch toll! … Für welchen Film eigentlich?“ Bevor die Antwort kam, war ich Gott sei Dank drin.
Zwei Glas Wein später: „Du, komm sofort hoch, hier ist jemand, der uns bei unserer Reise helfen kann.“
Dann ein Dialog:
1: „Wie geht’s?“
2: „Super!!! Bin ausgebucht dieses Jahr.“
1: „Bei mir läufts auch ganz passabel. Drehe gerade XY.“
2: „Mensch, kannst du mich mal dem Produzenten vorstellen, vielleicht ist ja was für mich dabei.“
The same faces, the same procedure as every year.

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